Bildungsqualität verteidigen!

Die geplanten Abbaumassnahmen im Bildungswesen des Kantons Luzern stellen die PH Luzern vor eine Diskussion, der sie sich nicht entziehen darf. Konkret bedeuten die bereits heute bekannten Abbaumassnahmen nicht nur massive Einschnitte bei der Qualität des Unterrichts, sie stellen die Studierendenschaft auch vor die Frage, ob es aus pädagogischer und humanistischer Sicht noch zu verantworten ist, sich in Zukunft im Kanton Luzern als Lehrperson zu bewerben. Die aufgeführten Beispiele zwingen uns, diese Frage mit Nein beantworten zu müssen:

  • Als Lehrpersonen werden wir früher oder später darüber entscheiden müssen, ob eine Schülerin oder ein Schüler ein Gymnasium besuchen darf. Vor dem humanistischen Hintergrund unserer Ausbildung ist für uns klar, dass dieser Entscheid einzig und allein von der Leistung eines oder einer Lernenden abhängig sein darf, nicht von seiner oder ihrer finanziellen Situation, resp. dem sozialen Hintergrund. Die Erhöhung des Schulgeldes an Gymnasien von 465 auf 765 Franken (+65%) gefährdet die Chancengleichheit unter Schülerinnen und Schülern massiv und muss deshalb entschieden abgelehnt werden.
  • Die Integrative Förderung (IF) für Kinder mit Lernschwierigkeiten, besonderen Begabungen und Verhaltensauffälligkeiten soll auf ein Minimum gekürzt werden. Als Lehrpersonen wollen wir aber jedem Kind und jedem/jeder Jugendlichen ermöglichen, in Wirtschaft und Gesellschaft gemäss seinen/ihrer Fähigkeiten partizipieren zu können. Dass wir diese Verpflichtung künftig kaum mehr wahrnehmen können, verstösst für uns fundamental gegen die Rolle, die uns seitens der Gesellschaft und der Pädagogischen Hochschule zugedacht ist und die wahrzunehmen wir uns verpflichtet fühlen.
  • Die geplante Einführung von einer zusätzlichen Ferienwoche an Gymnasien und Berufsschulen bedeutet vor allem eines: Mehr Unterrichtsstoff in kürzerer Zeit zu vermitteln. Das schadet der Unterrichtsqualität.

Wir sehen die uns an der PH Luzern vermittelten Werte und Anforderungen an guten Unterricht durch die anstehenden Abbaumassnahmen und die Entwicklung im Bildungswesen bedroht. Deshalb sind wir als Studierende gewillt, uns dagegen zu wehren. Im gleichen Zug sehen wir es als Aufgabe der PH Luzern, sich darüber Gedanken zu machen, in welches Umfeld sie ihre Studierenden entlässt und politisch Position zu beziehen.


Quelle:
Bildungs- und Kulturdepartement